Gleich drei Pokale für Bemerode
Ein Novum in der TT Geschichte
Dieser Sonntag, dieser 26. Juni 2022 hat sich in die Chroniken des TSV Bemerode eingebrannt. Und in die Geschichte des Tischtennis-Sports(1). Dem sonst für seine Coolness bekannten Spartenchef Detlef Brauner war nach dem Abpfiff der Pokalendspiele eine gewisse Rührung anzumerken. Doch eins nach dem Anderen.
2. Jugend gegen SG Misburg
Immerhin haben 24 Mannschaften aus der gesamten Region Hannover ihre Mannschaften in der sog. "Aufbauklasse" gemeldet. Vor diesem Hintergrund ist es schon eine großartige Leistung, überhaupt das Endspiel zu erreichen.
Im Ligabetrieb haben die tischtennisbegeisterten Jungs der 2. Jugend am 20.09.2021 eine herbe 0:7 - Klatsche gegen den SG Misburg hinnehmen müssen. Seitdem hat das Tainerteam viel mit der Mannschaft trainiert. Nur für den Fall, dass mal wieder ein Spiel gegen Misburg ansteht. Und genau dazu kam es nun ausgerechnet im Pokal-Endspiel in der Sporthalle Osterwald. Die Jugendleitung hat spekuliert, dass die Misburger in Erinnerung an ihren Liga-Sieg nur mit einer "2. Garde" antreten - genau diese Chance wollte genutzt werden.
Bemerode ist mit Warkentin, Remberg, Bolte, Paff und Florian Wilke angetreten. Wilke war nur für´s Doppel und Pfaff nur für´s Einzel aufgestellt. Es wurde wie vom Spielsystem vorgesehen mit den Doppeln gestartet. Nach einem starken ersten Satz mussten sich Remberg und Wilke dem misburger Spitzendoppel mit 1:3 geschlagen geben. Schon deutlich besser lief es bei Bolte / Warkentin, die ihr Spiel sicher mit 3:0 nach Hause spielten. Zwischenstand 1:1.
Der Plan der Trainer war, die Begegnung im ungünstigesten Fall bis zum Stand von 5:5 offen zu gestalten und im Schlussdoppel den Sieg zu holen. Doch es kam noch ungünstiger. In den Einzeln konnte nur Bolte in seinem ersten und Warkentin in seinem 2. Einzel für Bemerode punkten.
Damit standen die Bemeroder TT-Jungs nach rund 100 Minuten Spielzeit als 2. Sieger des Pokalwettbewerbes ihrer Klasse fest. Es hat Spaß gemacht, diesem Pokal-Finale zuzusehen. Auch, wenn´s am Ende etwas weh tat.
Nach der Siegerehrung zeigen die Spieler und die anwesenden Trainer Rusch und Brümmer Optimismus für die kommenden Spielzeiten: "Wir haben heute so einige Hoffnungsträger für unsere Sparte gesehen!"
Den Spielbericht gibt es hier.
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4. Herren gegen RSV Hannover V
Im Liga-Betrieb hat unsere 4. Herren mit ihrem fulminanten 14:0 Durchmarsch durch die Gruppe 05 der 1. Kreisklasse ihre Klasse bewiesen. Aber auch andere Mannschaften in der 1. KK haben bewiesen, dass sie mit dem Schläger umgehen können: Illten / Rethmar 18:0, SV Resse 14:0, TSV Rethen 14:0 und MTV Großenheidorn II 16:0. Doch entweder haben die anderen Kandidaten nicht für den Pokal gemeldet oder sind im harten K.O. - System auf dem Weg zum Finale ausgeschieden. Doch zurück zum Thema.
Aus der gleichen Gruppe wie unsere 4. Herren kamen die Gegner, der RSV Hannover V. In der Begegnung um die Punktejagd für die Tabelle ging der Vergleich am 27.11.2021 mit 9:5 an Bemerode. Die Aufgestellten Meyer, Eichhorn D & E und Andreas Brümmer wussten, dass sie ihre beste Leistung abrufen müssen. "Ja, wir müssen unsere beste Leistung abrufen, wenn wir heute den Pott holen wollen!", fasste Mannschafts-Chef Dennis Eichhorn die Lage vor dem Spiel zusammen. Das konnte nur bedeuten: Die 4. Herren musste ihre beste Leistung abrufen..., sagte ich das bereits?
14:30 Uhr. Die Stunde der Wahrheit. Nach der herzlichen Begrüßung der Gegner Stadlbauer, Ristau, Wittig und Gerike wurden die beiden Doppel jeweils klar mit 3:1 für Bemerode geholt. Der Grundstein für den Pokalerfolg war gelegt.
Weiter ging es mit den Einzeln. Dass auch immer etwas Glück zum Spiel gehört, konnten die RSVer Ristau und Stadlbauer an diesem Tag klar bestätigen. Beide Matches gingen mit 14:12 quasi "synchron" an den RSV. Der Vorsprung war dahin. Das untere Paarkreuz mit Marcel Eichhorn und Andreas "TT-Brain" Brümmer erlaubte sich nur wenig schwache Momente und konnte jeweils mit 3:1 punkten. Der Vorsprung war wieder hergestellt.
Hoch motiviert ging das obere Paarkreuz an die Tische. Während Fabian Meyer gegen Erwin Stadlbauer nur im ersten Satz glänzen konnte, rettete sich Dennis Eichhorn nach 1:2 Satzrückstand in den Fünften. In dieser Situation erinnerte er sich an sein erstes Einzel des Tages. Er wollte sich unbedingt früh vom Gegner absetzen, legte sein ganzes ballkünstlerisches Können auf den Tisch und schoss Ristau mit 11:4 (fast) aus der Box. Nun fehlte nur noch ein Punkt für den größten Erfolg der Mannschaft.
Für diesen entscheidenden Punkt sorgte der jüngere der Eichhorn - Bros. Marcel erlaubte sich nur im ersten Satz gewisse Nachlässigkeiten. Danach konnte er seinem Gegner Michael Wittig sein Spiel aufzwingen. Das Ergebnis: 11:9 im 4. Satz, der Siegpunkt für Bemerode IV und der erste Pokal-Titel der Mannschaft überhaupt!
"Der Pokal ist nicht wirklich aus Edelmetall. Er ist eine Mischung aus Schweiß, Willen und Mumm - etwas das nicht jeder hat", ließ Mannschaftsführer Dennis Eichhorn dem anwesenden Pressevertreter der bemeroder TT-Sparte wissen.
Wer jetzt glaubt, es geht nicht besser, dem sei auch noch der Rest dieses Artikels zur Lektüre empfohlen.
Den Spielbericht gibt es hier.
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1. Herren gegen Badenstedter SC III
Der Ersten Herren des TSV Bemerode ist 2019 bereits ein Kusntstück gelungen, das - zumindest in dieser Spielklasse - außerordentlichen Seltenheitswert hat: Die Verteidigung des Pokaltitels. Wir haben davon berichtet (siehe hier).
Zwischenzeitlich ist viel passiert. Das Wichtigste: Aufstieg von der 2. in die 1. Bezirksklasse (BK) und der Neugewinn so manches sehr starken Spielers. Dennoch ist schon die Qualifikation für das Pokal-Finale immer etwas ganz Besonderes. In gewöhnlich gut unterrichteten Kreisen galt ein erneuter Erfolg der Bemeroder Spitzen-Ballschuss-Experten als durchaus wahrscheinlich. Zumal Badenstedt mit zwei Ergänzungsspielern und damit - vermeintlich - nicht mit maximaler Stärke aufgelaufen ist. Aber gewonnen ist erst, wenn der 6. Punkt auf dem Tebleau vermerkt ist.
So begrüßte Mannschaftsführerin Isabelle "Isi" Diaz die Badenstedter Almoallem, Mühlhause, N., Conradi und Otto, A. in ihrer gewohnt charmanten Weise. Auf Bemeroder Seite standen Bach, Miatkowski, Schatzke und Baiturin in der Box.
Es schien ein Durchmarsch zu werden: Die Doppel gingen 3:0 und 3:1 ganz klar nach Bemerode. Die ersten Flaschen Sekt wurden bereits in den Kühlschrank gelegt. Die Badenstedter wussten, dass sie im Einzel einiges riskieren müssten, um ihre Chance auf den Sieg zu erhalten. Diese Risikofreude zeigte ausgerechnet im oberen Paarkreuz gegen Bach und Miatkowski Wirkung: Badenstedt glich zum 2:2 aus.
Als Peter Schatzke gegen Andreas Otto den ersten Satz deutlich mit 4:11 abgab, zogen erste Wolken am bemeroder Himmel auf. Das war das Zeichen für die gute Seele der 1. Herren Isi Diaz für Peters Betreuung. Peter setzte Isis Tipps konsequent um und spielte in den nächsten drei Sätzen mindestens eine Spielklasse besser. Der Punkt war für Bemerode gerettet!
Parallel spielte Radij Baiturin mit seinem Gegner und badenstedter Ergänzungsspieler N. Mühlhause "Katz und Maus". "Um Radij zu schlagen, muss man schon mindestens Verbandsliga-Niveau hinlegen können", kommentierte der diensthabende Kommentatur das Spiel. Beim Spielstand 4:2 war für Bemerode die Welt wieder in Ordnung.
Nun konnte das obere Paarkreuz erneut seine Fähigkeiten beweisen. Zunächst ging Bach gegen Almoallem an den Tisch. Relativ schnell lag Thorsten schon wieder 0:2 Sätze hinten. In den Sätzen 3 und 4 gelang es ihm dann, das Spiel zu seinen Gunsten zu drehen. Doch der in der Form seines Lebens spielende Almoallem schoss den bemeroder Spitzen-Mann Thorsten Bach mit 11:7 im Fünften aus der Box. "Um ein großer Champion zu sein, musst du daran glauben, dass du der Beste bist. Selbst wenn du es nicht bist, tu so als wärst du es", kommentierte Almoallem seine Glanzleistung. (Ist übrigens ein Zitat von Muhammad Ali, Anm. d. Red.)
Gleichzeitig kämpfte Yasar Miatkowski mit dem an diesem Tag ebenfalls außerordentlich stark auftretenden Conradi. Yasar lag schon 2:0 vorn, der fünfte bemeroder Punkt schien nur noch Formsache. Doch nicht nur die bemeroder Hartkunststoffballkämpfer haben gute Betreuung an Bord. Auch Badenstedt wusste seine Spieler zu motivieren und mit wertvollen Tipps zu versorgen; ganz besonders durch den ebenfalls in der Halle anwesenden "Houdini" des Tischtennissports Carsten Ratz. Aber auch dessen Ratschläge halfen Conradi im Fünften gegen Miatkowski nicht mehr weiter. Zwischenstand 5:3 für Bemerode.
Hochmotiviert und den Erfolg vor Augen trat Peter Schatzke gegen den hochgewachsenen badenstedter Ergänzungsspieler Mühlhause an. "Das ist reine Formsache", hörte man von den mitgereisten TT-Sachverständigen. Ebendiesen blieb so mancher Bratwurst-Bissen im Halse stecken, als Schatzke plötzlich 0:2 zurück lag. Hier war wieder die gute Mannschafts-Fee Isi Diaz mit ihrer scharfen Analyse und ihrem wertvollen Coaching gefragt. Ihre Tipps wie "Wenn Du nicht verlierst, kann der andere nicht gewinnen" oder "Du musst das Chancenplus ausgleichen", sind legendär in der Szene. Peter Schatzke wurde im 3. Satz spielbestimmender und konnte ein 11:9 ins Tableau eintragen. Im vierten Satz hatte Schatzke sogar mehrere Matchbälle gegen sich, die er abwehren und sich mit 14:12 in den Fünften retten konnte. Hier ließ er seinem nun doch etwas zögerlicher agierenden Gegenüber keine Chance mehr.
Nach 2:40 Stunden war der letzte Ball dieser Partie gespielt und die größte Sensation seit Erfindung des Tischtennis-Sports(1) war perfekt: Die Creme-de-la-Creme des bemeroder Tischtennis-Sports hat den Regionspokal zum 2. Mal verteidigt und damit zum 3. Mal gewonnen. Und das Ganze in zwei Spielklassen.
Der Jubel auf bemeroder Seite kannte keine Grenzen. Sogar der 1. Vorsitzende des Hauptvereins des TSV Bemerode Manfred "Manni" Duttke gab sich mit seiner außerordentlich liebreizenden Gattin die Ehre, diesem denkwürdigen Ereignis bezuwohnen. "Sowas hab ich bislang auch noch nicht erlebt", ließ er dem Spartenpressesprecher ausrichten.
Nach der anschließenden Siegerehrung durch den Pokalleiter Kai Beermann begaben sich die siegreichen Mannschaften nebst Fans und Groupies noch zu frohen Feierlichkeiten ins bemeroder Klubhaus.
"Nächstes Jahr wird´s schwieriger mit der Pokalverteidigung", erklärte Spartenchef und designierter Pokalleiter Detlef Brauner. "Da müssen wir dann auch mit BOL(2) - Mannschaften mithalten. Das wird wohl nicht zu machen sein"
Optimistischere Naturen werden dies naturgemäß optimistischer sehen :-).
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(1) soweit dem Autoren bekannt ist
(2) Bezirksoberliga